Darauf verweist der Bad Nauheimer Fachanwalt für Verkehrsrecht Romanus Schlemm, Vizepräsident des VdVKA – Verband deutscher VerkehrsrechtsAnwälte e. V. mit Sitz in Kiel, unter Hinweis auf ein am 03.02.2011 veröffentlichtes Urteil des Landgerichts (LG) Coburg – Az.: 21 O 195/09; rechtskräftig.
In dem Fall wollte der Kläger vom Kfz-Haftpflichtversicherer des Pkws seines Vaters Entschädigung wegen der Zerstörung seines Wohnanhängers durch einen Brand. Der Pkw seines Vaters war nachmittags neben dem Wohnanhänger des Klägers abgestellt worden. Am gleichen Tag gegen 19.30 Uhr geriet der väterliche Pkw in Brand und der daneben stehende Wohnanhänger wurde vollkommen zerstört. Zwei Tage vor dem Brand war das Auto des Vaters erst beim TÜV gewesen. Mängel wurden dabei nicht festgestellt. Mittlerweile ist der ebenfalls völlig zerstörte Pkw entsorgt. Nach Ansicht des Klägers hatte sich während der Fahrt am Pkw seines Vaters ein Schwelbrand entwickelt. Nach dem Abstellen sei es Stunden später infolge des Schwelbrands zu einem Auflodern der Flammen gekommen. Der Versicherer habe deshalb aus der Betriebsgefahr des Pkw für die Folgen des Brandes einzustehen. Der Versicherer brachte vor, dass die in der Brandsache ermittelnde Polizei die Brandursache nicht habe feststellen können. Eine Haftung aus der Betriebsgefahr scheide aus, da der Pkw des Vaters des Klägers bereits lange vor Ausbruch des Brandes mit abgeschaltetem Motor und verschlossenen Türen abgestellt worden sei.
Das Landgericht Coburg wies die Klage ab, da die vom Kläger behauptete Brandursache nicht mehr geklärt werden konnte, so Schlemm.
Der Pkw, der zuerst Feuer fing, stand für eine sachverständige Begutachtung nicht mehr zur Verfügung. Eine Haftung aus Betriebsgefahr sah das Gericht nicht. Der Schaden hatte sich nicht in einem örtlichen und zeitlichen Zusammenhang mit der vorausgegangenen Fahrt des Pkws ereignet. Der ursächliche Zusammenhang eines Schadensereignisses mit dem Betrieb eines Kraftfahrzeugs wird durch Betriebsbeginn und Betriebsende begrenzt. Daher war der Betrieb des Autos mit dessen Abstellen am Nachmittag, spätestens gegen 16.00 Uhr beendet. Von einem derartig abgestellten Fahrzeug gehen keine seinem Betrieb zurechenbaren Gefahren mehr aus. Gefahren aus der im Fahrzeug installierten Elektrik und seiner Betriebsstoffe sind nicht der Betriebsgefahr zuzurechnen. Daher konnte der Kläger vom Kfz-Haftpflichtversicherer seinen Schaden nicht ersetzt bekommen.
Schlemm empfahl, in derartigen Fällen vor der Verschrottung von Fahrzeugen unbedingt rechtlichen Rat in Anspruch zu nehmen, wobei er dabei u. a. auch auf die Anwälte und Anwältinnen in dem VdVKA – Verband deutscher Verkehrsrechtsanwälte e. V. – www.vdvka.de – verwies.
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Romanus Schlemm
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Fachanwalt für Verkehrsrecht
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